Am Donnerstag, dem 22. Juni 2023, durften wir mit 2 Klassen die James-Farm besichtigen, die das James Hotel in Flensburg und mittlerweile 6 weitere Hotels aus Schleswig-Holstein sowie einige gastronomische Betriebe in der Region mit Lebensmitteln aus eigener Herstellung versorgt und einmal pro Woche beliefert. Sie wurde 2021 auf fünf Hektar Hofanlage und 176 Hektar Weide- und Futterflächen mit dem Konzept errichtet, eigene landwirtschaftliche Erzeugnisse zu produzieren, verarbeiten, veredeln und schließlich zu verkaufen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Mitarbeiterin Susanne Schneider wurden wir in 3 Gruppen eingeteilt, die mit einem Beobachtungsauftrag die Rinder, die Schweine und die Hühner in ihrer Umgebung genaustens anschauen konnten. Dabei haben wir festgestellt, dass es allen Tieren durch offene, helle und großzügige Stallungen und Weideflächen dort sehr gut geht. Die rotbunten Milchkühe und Angusrinder verbringen große Teile des Jahres draußen und ernähren sich neben Kraftfutter hauptsächlich von frischem Gras und Heu. Während die Schweine jederzeit an die frische Luft gehen und sich im Stroh und Matsch suhlen können, bewegen sich die 800 Hühner frei auf mehreren Grünflächen und legen ihre Eier in modernen, überwiegend autarken Hühnermobilen, die in regelmäßigen Abständen zu frischen Wiesen gezogen werden. Einige Schafe leben ebenfalls bei den Hühnern und dienen ihrem Schutz, indem sie Raubvögel und Füchse von der Herde fernhalten.
Anschließend ging es weiter zur hofeigenen Molkerei, Käserei und Fleischerei. Hier konnten wir durch große Glasfronten schauen und zusehen, wie Fleisch- und Milchprodukte von den Mitarbeitern produziert und verarbeitet werden. Zu den Produkten zählen u.a. Eier, Milch, Trinkjoghurt, Joghurt, Käse, Butter, Quark sowie diverse Fleischprodukte. Sowohl Fleisch als auch Käse werden in der hofeigenen Räucherei zu hochwertigen Produkten veredelt. Geschlachtet wird ebenfalls auf dem eigenen Hof. Der kurze Weg sowie die bekannte Umgebung macht es den Tieren dabei so stressfrei wie möglich.
Um das Angebot für die Kunden zu erweitern, wird seit diesem Jahr zudem Gemüseanbau auf den Flächen betrieben. Gurken, Tomaten und verschiedene Kräuter stehen so ebenfalls frisch zur Verfügung.
Qualität und Nachhaltigkeit stehen überall an oberster Stelle. Ein Biosiegel gibt es nicht. Trotzdem wird bei der Bewirtschaftung der Flächen und dem Futtermittelanbau komplett auf Pflanzenschutz und chemische Düngemittel verzichtet. Auch Pestizide, Kunstdünger und vorsorglich verabreichte Antibiotika bei den Tieren sind tabu. Stattdessen wird der von den Tieren stammende organische Mist als Düngemittel benutzt und auch das Futter von den Tieren kommt zu 90% von den eigenen Feldern. Nach dem Melken der Kühe fließt die Milch direkt und nur durch die Schwerkraft über ein Rohr in den Käsekessel. Bei der Käseproduktion entsteht wiederum Molke, die als Futter für die Schweine dient. Deren Mist landet dann wieder auf den Feldern und sorgt dafür, dass das Tierfutter gut wächst – ein nahezu perfekter Kreislauf.
Nach dem Rundgang durften wir uns von der Qualität der Produkte überzeugen und die hofeigene Milch, Trinkjoghurt und ein paar Käsewürfel verköstigen. Zudem haben wir gemeinsam die Vor- und Nachteile von Milch aus Glasflaschen mit denen von Milch aus der Packung verglichen. Der gute Geschmack der Milch ist auf verschiedenste Einflussfaktoren zurückzuführen, die sich natürlich auch auf den Preis auswirken.
Die Besichtigung endete im hauseigenen Hofladen. Zu den eigenen, auf der Farm selbst hergestellten Produkten ergänzen hier Produkte weiterer regionaler Erzeuger die Angebotspalette. Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich bei Frau Schneider für den äußerst informativen und interaktiv gestalteten Rundgang auf der James-Farm!
Christin Edelhoff-Rieck und Sonja Graetsch-Dietz