Im Bildungsgang der Industriekaufleute streben wir zum Abschluss eines jeden Unterrichtsblocks eine Betriebsbesichtigung an und freuen uns, wenn sich einer unserer etwa 20 bis 25 Ausbildungsbetriebe sich dazu bereit erklärt. In diesem Rahmen war die IN-B1-23 am Nikolaustag 2024 zu Gast bei der Flensburger Fahrzeugbaugesellschaft (FFG). Nach einer kurzen Einführung über das Leistungsangebot des Unternehmens wurden wir in zwei Gruppen eingeteilt und von den beiden Fertigungsleitern Tim Sievers und Oliver Karstens durch die Produktion an der Werftstraße geführt.
Die FFG hat zwei Fertigungsleiter, weil sie in Flensburg zwei Werke betreibt. Im Werk 1 am Hauptsitz an der Werftstraße wird vor allem das sogenannte Projektgeschäft durchgeführt. Damit ist die Entwicklung und Produktion von so genannten Unterstützungspanzern gemeint. Das sind Panzer, die den eigentlichen Kampfpanzern den Weg bahnen, indem sie z.B. Minen räumen, Brücken über Flussläufe legen oder Stellungen ausgraben. In Werk 2 auf dem ehemaligen Danfoss-Gelände an der Mads-Clausen-Straße findet vor allem die Instandhaltung von Panzern und gepanzerten Fahrzeugen statt.
Der größte Kunde der FFG ist nach wie vor die Deutsche Bundeswehr. Dass das Unternehmen in den letzten Jahren auf etwa 900 Mitarbeiter gewachsen ist, ist auch dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine geschuldet, die im Rahmen der deutschen Unterstützung von der FFG mittlerweile über 200 Fahrzeuge und sehr viele Ersatzteile erhalten hat. Aber auch andere mit Deutschland befreundete Nationen stehen in der Kundenkartei, was auch bei unserem Rundgang durch die Produktion an der Werftstraße deutlich wurde.
Wir durchliefen dabei den gesamten Fertigungsprozess von der Schweißerei bis zur Lackiererei. Die beiden Fertigungsleiter erklärten uns Grundsätzliches zur Produktion und beantworteten die vielen Fragen, die die Klasse stellte. Nach etwa zwei Stunden trafen wir uns wieder im Konferenzraum und waren uns einig, eine überaus interessante Betriebsbesichtigung bei einem Flensburger Vorzeigebetrieb erlebt zu haben.
Text: Dr. Kai Teichmann