In jedem Frühjahr am Freitag nach den schriftlichen IHK-Prüfungen bilden sich die Lehrkräfte des Bildungsgangs“Industriekaufleute“gemeinsam fort, indem Sie einen der etwa 25 Ausbildungsbetriebe besuchen. Im Jahr 2024 fiel die Wahl auf r2p und damit auf einen für unseren Bildungspartner neuen Dualpartner, wobei das Unternehmen bereits seit mehreren Jahren Fachkräfte für Lagerlogistik ausbildet. Doch in welcher Branche ist r2p eigentlich tätig? Jeder, der Bus und Bahn nutzt, ist vermutlich schon einmal mit den Lösungen des 2009 in Flensburg gegründeten Unternehmens in Kontakt gekommen. Ob Bildschirme mit Fahrplaninformationen oder Kameras zur Verkehrszählung bzw. -überwachung, r2p bietet seinen Kunden Soft- und Hardwarelösungen im Bereich des öffentlichen Personenverkehrs an. Betreiber von Bus- und Bahnverbindungen sowie Zug- und Bushersteller zählen weltweit zu den Kunden. Diese und viele weitere Informationen präsentierte uns Andreas Spoida, in der Personalabteilung („people, culture & brand“) u.a. für die Ausbildung der Industriekaufleute zuständig. Danach erfolgte ein Rundgang durch das Unternehmen, wobei wir leider keine Produktion, also den Kernbereich unseres Ausbildungsberufs, zu sehen bekamen. Denn die Produktion der Hardware erfolgt in Australien, womit wir bei einem wesentlichen Merkmal des Unternehmens sind, nämlich einem extrem hohen Internationalisierungsgrad.
Neben dem Hauptsitz in Flensburg gibt es etwa 10 Gesellschaften auf verschiedenen Kontinenten. Weltweit beschäftigt r2p etwa 185 Mitarbeiter, davon ist die Hälfte in Flensburg beschäftigt. Hier wird die Software programmiert sowie die Systemlösungen entwickelt und getestet. Ansonsten sind hier alle Abteilungen eines klassischen Industriebetriebs angesiedelt wie der Einkauf, der Verkauf, die Finanzabteilung oder das Lager. Wichtig ist vor allem das Projektmanagement, da r2p ausschließlich im Projektgeschäft tätig ist.
Nach dem Rundgang kamen wir noch einmal im Konferenzraum mit Herrn Spoida zusammen. Wie fast alle Unternehmen, ist auch r2p vom Fachkräftemangel betroffen, zumal es in Flensburg wenig bekannt ist. Daher soll die Ausbildungstätigkeit in Zukunft noch verstärkt werden. Praktika könnten helfen, geeignete Nachwuchskräfte zu finden. Hier bieten sich vor allem Schülerinnen und Schülerinnen der BFS III in der Fachrichtung Informationsverarbeitung an. Auch über die Grundsätze der Zusammenarbeit zwischen Ausbildungsbetrieb und Berufsschule haben wir gesprochen. Uns ist als Bildungsgang ein kontinuierlicher und vertrauensvoller Austausch mit unseren Dualpartnern sehr wichtig, wozu auch dieser sehr gelungene Vormittag bei r2p seinen Beitrag leisten soll.
Autor: Dr. Kai Teichmann