Schülerinnen und Schüler lassen einen Wetterballon mit Messinstrumenten starten. Das Vorhaben ist entstanden im Rahmen einer Projektwoche im Geographieunterricht der BW-2-22. Untersucht werden sollten die Vorgänge in der Atmosphäre wie zum Beispiels Jetstreams, Wolken oder Umweltverschmutzung.
Endlich brauchte man den Satz des Pythagoras auch in der Praxis! Denn in der Vorbereitung zum Start mussten die Schülerinnen und Schüler nicht nur mit Gleichungen die benöitge Heliummenge bestimmen, sondern auch Flugbahnvorausrechnungen machen, mit der barometrischen Höhenformel den Auftrieb besteimmen und Sichtweiten berechnen.
Vorab holte der Kurs sämtliche Genehmigungen ein. Die Deusche Flugsicherung, der Landesbetrieb für Straßenbau und Verkehr, die Luftfahrtbehörde, das städtische Ordnungsamt, die Polizei und auch die Stiftung für Luftrettung in Flensburg - sie alle mussten dem Projekt ihre offizielle Erlaubnis geben.
Der Start glückte am Morgen des 04. Juli sehr gut und die Klasse führte alle nötigen Handgriffe routiniert durch. Etwas Aufregung war dann doch dabei, weil stürmische Böen angekündigt wurden. Schnell verschwand der Wetterballon samt Sonde und Fallschirm am Himmel. Der Aufstieg erfolgt bis auf eine Höhe von 31.000 Metern (zum Vergleich: Düsenjets fliegen nur in zehn bis zwölf Kilometern über dem Erdboden). Bei fallendem Luftdruck dehnt sich das Gas im Ballon aus und bringt ihn zum Platzen.
Das hat der Kurs vorab mit ihrem Lehrer berechnet. Der angehängte Fallschirm sollte die Instrumente dann wieder sicher zur Erde gleiten lassen. An Bord des Ballons befinden sich ein Thermometer, das auch bei Minus 50 Grad nicht schlapp macht, ein Barometer zur Luftdruckmessung, ein Akku-Pack, gleich zwei kleine Kameras und natürlich ein GPS-Tracker zur genauen Ortsbestimmung. Denn nach den Berechnungen der Schülerinnen und Schüler soll die Sonde bei mäßigen westlichen Winden bei Odense in Dänemark landen. DIe dänischen Behörden haben dem Projekt übrigens sofort ihre Zustimmung gegeben.
Und es zeigte sich, dass die Berechnungen des Kurses sehr gut waren. Letztlich trieb der starke Westwind die Sonde fast bis aufs Meer - ein Baum nahe Vindinge brachte ihn zum stoppen und diente der Bergung. Nun gilt es das Material und die Daten auszuwerten.
Matthias Nissen