Früher war es einzelnen besonders leistungsstarken Azubis vorenthalten, heute ist es bei den Industriekaufleuten eher die Regel als die Ausnahmen: Das Vorziehen der Abschlussprüfung. So auch bei der IN-B1-23, von denen 15 vor Ablauf der drei Ausbildungsjahre in die Prüfung gehen. Aus diesem Anlass gab es am letzten Tag des fünften Blocks ein besonderes Programm, das mit der Besichtigung von Robbe & Berking begann. Die Flensburger „Silberschmiede“ öffnete mal wieder ihre Tore für uns.
Nach einer kurzen Einführung in die Unternehmensgeschichte erhielten wir eine gut zweistündige Führung durch die vielen Werkstätten des Traditionsbetriebs und bekamen einen Einblick über die vielen Arbeitsschritte, die aus einer Silberplatte etwa ein Löffel, eine Gabel oder ein Messer werden lassen. 25 Serien an Silberbesteck bilden das Kerngeschäft von Robbe & Berking, hinzu kommen Tafelgeräte wie Schalen, Becher oder Leuchter sowie die Bar-Kollektion mit edlen Trinkgefäßen. Der Qualitätsanspruch des Hauses ist extrem hoch, so dass sorgfältige Verarbeitung und häufige Qualitätskontrollen für einen langen Durchlauf an vielen Stationen mit entsprechend hohen Arbeitsstunden sorgen. Die Mitarbeiter gaben uns bereitwillig Einblicke in ihren Arbeitsalltag, in dem es auf Sorgfalt, Präzision und ein gutes Auge ankommt. Eine Abschlussrunde mit Saft aus Silberbechern beendete den wieder einmal lohnenswerten Besuch in diesem Flensburger Vorzeigeunternehmen.
Anschließend fanden wir uns im Café del Sol im Fördepark ein, wo wir uns mit einem Mittagessen stärkten, die Blockzeugnisse verteilten sowie die „Vorzieher“ verabschiedeten, die dafür sorgen, dass im 6. und letzten Block mit einer kleinen Gruppe von sieben Azubis gearbeitet wird.
Text: Dr. Kai Teichmann